Irma – tapferes Unfallkätzchen

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Vor einer Woche hatte ich einen Anruf einer Bekannten auf dem AB, ein Kätzchen hätte einen Unfall gehabt und würde humpeln. Ich hab gesagt, einpacken und zum TA oder erst mal herbringen. Am nächsten Tag konnte das Kätzchen dann eingefangen werden, TA hatte schon zu, also kam es zu mir. Ca. 4 Monate alt. Ich habe es dann aus der Box genommen, mir angeschaut, aber nicht gesehen, dass ein Beinchen gebrochen ist. Da ich dachte, es ist ein wildes Kätzchen, habe ich es wieder in die Box. Dünn war es, der Schwanz war voller Kot, aber keine sichtbaren Verletzungen, die Beinchen konnte es auch bewegen, es hat gestrampelt. Ich hab dann noch mal nachgefragt, der Unfall war schon eine Woche her. Ich dachte mir, gut, keine gebrochenen Beine, keine äußeren Verletzungen, innere kann es keine haben, sonst wäre es nach einer Woche schon tot. Wir sind dann mit doch gleich in die Tierklinik gefahren, obwohl es ein sehr stressiger Tag war. Dr. Grappendorf nimmt es raus, tastet es ab, Leistenbruch. Der Darm hing draußen. Röntgenbefund: Zweifacher Beckenbruch. Wir haben das Kätzchen auf den Boden gesetzt, es ist sehr schwach, konnte aber stehen. Es hat versucht, Kot abzusetzen, ging aber natürlich nicht. Das kann es schon seit einer Woche nicht aufgrund der Verletzungen. Was tun, einschläfern? Operieren? Es wird nicht billig, meinte der Doc. Will ich so viel Geld für eine junge Katze ausgeben, die nicht mal mir gehört? Es kann sein, dass es Probleme mit dem Kotabsatz haben wird, dass es später mal Arthrose bekommt. Es muss erst mal Käfigruhe haben und und und. Das Kätzchen hat angefangen zu schnurren, ich hab angefangen zu heulen. Dann haben wir gesagt, auf FeLV testen, ist es positiv, schläfern wir ein (in dem Dorf gab es Leukosefälle). Ist es negativ, probieren wir es. Es ist negativ. Dr. Grappendorf hat es operiert, es bestand Lebensgefahr. Aber es hat eine Chance verdient. Eine Woche mit gebrochenem Becken und heraushängenden Därmen hat es überlebt, es sollte leben, wir wollten es nicht am Geld scheitern lassen. Sie heisst Irma.

Röntgenbilder
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Heute, eine Woche später, kann man sagen, Irma hat es gepackt. Sie kann schon wieder ganz kurz stehen und auch zwei Schritte laufen. Sie frisst und kann aufs Klo. Der Heilungsverlauf ist super.
Und Irma ist ein ganz liebes und goldiges Katzenkind.

Video von Irmchen