Auf den Hund gekommen

Als ich Anfang November das dritte Mal im Herbst erkältet war und mir bewusst geworden ist, dass ich zwar den größten natürlichen See Unterfrankens direkt vor der Haustüre habe, aber in diesem Jahr noch kein einziges Mal dort war, war klar, ein Hund muss her. Zudem soll man die Erfüllung von Herzenswünschen ja nicht auf den Sankt-Nimmerleinstag verschieben.

Ich habe erst die Tierheimseiten abgeklappert, nichts. Eine Freundin suchte dann für ihren rumänischen Patenhund dringend einen Platz und dann ging es ganz schnell und Max war da. Doppelt so groß und doppelt so schwer wie gedacht. Und auch kein ausgewiesener Katzenfreund. Aber Max brauchte einen Platz vor dem Winter und den hat er nun bei uns bekommen.

Max kommt aus Rumänien, vom Schwarzen Meer. In Rumänien werden immer noch Straßenhunde eingefangen, in finsterste „Tierheime“ gesteckt und nach 14 Tagen getötet. Und das nicht sanft, sondern bestialisch. Das ist Teil eines perversen Geschäftsmodells. Man ist leider noch nicht bei TNR (Trap, neuter, return) „angekommen“.

Max saß auch in so einer Tötungsanstalt und wurde durch eine junge Frau, die dort ein Shelter betreibt, gerettet. Max war in einem schlimmen Zustand. Abgemagert, verfilzt, der Blick gebrochen. Dazu schon älter, mit Anaplasmose und einem Penisprolaps. In ihrem Shelter sind sehr viele Hunde unter sehr einfachen Verhältnissen untergebracht. Viele werden zusammen in einem Zwinger gehalten, nicht schön. Aber sie werden gefüttert, kastriert, geimpft und tierärztlich versorgt und man sucht ein Zuhause für sie. Wenn sie einen Paten haben und den hatte Max in Susanne.

Am 8. Dezember kam Max an. Als er aus dem Transporter gebracht wurde, dachte ich nur, oh weia, ist der groß. Es hiess, er sei kniehoch, 12 bis 13 kg. Nun war er ein Schäferhund mit 25 kg. Aber ich habe ihn dennoch gleich gemocht. Denn was gestimmt hat ist, dass er ein Goldschatz ist.

Noch ist Max nicht so weit, dass ich eine Zusammenführung mit den Katzen wagen würde. Aber er hat den Vorraum mit dem Omasofa bezogen und fühlt sich dort sehr wohl. Ich gehe mehrmals täglich mit ihm raus und verbringe auch so Zeit mit ihm. Er ist sehr froh, dass er genug zu fressen bekommt, er freut sich über Zuwendung und ist glücklich, im Warmen und nun sauber zu sein. Wir üben nun schon die Grundkommandos und es klappt alles nach anfänglichem Schrecken als er zur Fütterungszeit bellend an die Tür gesprungen und diese auch aufgemacht hat, gut. Ich bin ganz froh, dass ich meine Ausbildung zum Tierpsychologen gemacht habe und viel über Hunde gelernt habe. Nun hab ich die Praxis dazu und das ist wunderbar.