Geliebte Püppi (10.5 2018 – 16.7.2020)

Was soll ich sagen, mein Herz blutet und ich heule mir die Augen aus. 

Geboren wurde Püppi bei einer dummen Vermehrerin. Die Mutter Perser, der Vater MainCoone. Die Geschwister für 350 EUR auf Ebay vertickt. Püppi ist vermutlich in einen Fensterspalt gekommen und die dumme Besitzerin hat einfach nichts gemacht, wochenlang. 

Es gibt ein Video, da hat sie die Beine hinter sich hergezogen. Mit einem Blick, in dem Kampfeslust zu sehen war. Ok, die kleine Dame hat einen großen Willen, dann versuchen wir es, auch wenn ich sonst grundsätzlich keinen Vermehrern helfe.

Die kleine Püppi ist dann im August 2018 bei uns ins Bad eingezogen. Querschnittgelähmt und inkontinent. Ich hatte schon einige Unfallkatzen und bis auf Nikolaus sind sie alle wieder geworden. Aber da wurde halt auch gleich gehandelt und bei Püppi eben nicht.
Das schlimmste aber waren die Wunden. Die ganzen Hinterbeine offen, eine einzige große stinkende Wunde. Ständig tröpfelnde Blase, langes Fell und keine Bewegung ist eine schlechte Kombination.

Mit teuren Salben und modernem Wundmanagement waren die Wunden dann irgendwann zu. Dann gingen sie wieder auf, nicht so groß, aber dennoch. Und wieder zu und wieder auf.

Warum hab ich da nicht gesagt, Schluss, das hat keinen Sinn? Weil diese eigensinnige kleine Katzendame wieder gelaufen ist. Hoppelnd, aber sie ist gelaufen. Und das sehr schnell. Es war ein Wunder. Inkontinent blieb sie aber. 

Letzten Winter wurden die Wunden größer. Und sie sind nicht mehr verheilt. Es hat alles nichts mehr genützt. Eine offene Wunde bei einer gelähmten Katze ist ein großes Risiko. Dreck und Fliegen. Hatten wir auch zweimal, aber Augen zu, Pinzette raus und die ekligen Dinger entfernt. Alle zwei Monate wurde sie in Narkose am Popo und den Beinen geschoren, damit sie möglichst trocken bleibt. Aber es ist nicht mehr verheilt, es wurde größer.

Letzte Woche habe ich gemerkt, mit der Püppi stimmt was nicht. Sie war so still, hatte Fieber und Bauchweh. Schmerzmittel haben geholfen, aber nicht wirklich. Sie konnte nicht richtig pinkeln, da war was im Busch. Sie hatte Krämpfe und sich selber in die Pfoten gebissen.
Am Dienstag habe ich sie noch mal in den Garten gelassen, aber es ging ihr nicht gut. Ich habe dann heute einen Termin bei meiner TÄ gemacht für morgen. Als ich dann heute gesehen habe, dass die Fliegen wieder zu Gange waren, haben wir heute den Schlussstrich gezogen. Es kamen jetzt einige Sachen zusammen und irgendwann geht es nicht mehr, es war eine Quälerei. Für sie und für mich auch. 

Die Pflege einer gelähmten und inkontinenten Katze ist sehr sehr aufwändig und auch teuer. Aber mit chronischen Wunden und langem Fell ist es ein Ding der Unmöglichkeit. Wir haben das zwei Jahre gemacht. Jedes Mal beim TA habe ich gesagt, das war das letzte Mal. Und dann haben wir doch weitergemacht.

Es war klar, irgendwann haben wir die Superinfektion und wir müssen die Waffen strecken. Aber dennoch ist es mir so arg schwergefallen, meiner Verantwortung ihr gegenüber nachzukommen.

Ruhe in Frieden, meine geliebte Püppi.